Was hat es auf sich mit Leid und Schmerz?
Liebe Leserin, lieber Leser,
mit dem Sonntag heute beginnt schon jene Zeit des Kirchenjahres, in der wir von der Krippe herkommend dem Kreuz entgegensehen. Es sind zwar noch zehn Tage bis Aschermittwoch, mit dem die Passionszeit beginnt, doch mit diesem Sonntag wenden wir den Blick auf die nahe Zukunft: Karfreitag und Ostern, wir denken an Tod und Auferstehung Christi. Was hat es auf sich mit Leid und Schmerz? Wenn selbst Christus Jesus solche Erfahrungen nicht erspart blieben?
Wenn etwas Schlimmes passiert, dann stellt man sich womöglich die Frage: Wo ist Gott? Wie kann er das nur zulassen? Oder ist es gar nicht angebracht, diese Frage zu stellen? Fordert man den Allmächtigen damit heraus? Sollte man so etwas besser gar nicht denken?
Warum lässt Gott es zu, dass Menschen leiden? Ich denke, diese Frage ist vor allem eins: Klage. Es geht weniger darum, wie die mögliche Antwort ausfallen könnte, als vielmehr um das Anliegen, dem Allmächtigen und Barmherzigen zu sagen, woran man bitterlich leidet. Und wer so fragt, der will ja etwas von Gott. Wer so fragt, hat die Beziehung zu Gott längst nicht aufgegeben, sondern sehnt ihn herbei in aller Not.
Die Worte der Bibel bestärken uns darin, immer wieder neu nach Gott zu fragen. Denn er gibt Antwort selbst dann, wenn jemand sogar das Fragen leid geworden wäre. So spricht Gott: „Ich ließ mich suchen von denen, die nicht nach mir fragten, ich ließ mich finden von denen, die mich nicht suchten. Zu einem Volk, das meinen Namen nicht anrief, sagte ich: Hier bin ich, hier bin ich!“ (Jes 65, 1)
Herzliche Grüße von
Hilke Bauermeister
Ihrer Pastorin aus der St.-Georg-Gemeinde Sottrum